Großer Eichenbock/ Heldbock

  Wissenschaftlicher Name:                                               

Cerambyx cerdo

Familie:

Bockkäfer (Cerambycidae)

Gattung:

Cerambyx

Länge: 

3- 5,5 cm

Nahrung:

Saft von Eichen

Verbreitung:

Den Großen Eichenbock findet man vornehmlich in der mediterranen Zone Euopas. Auch in Kleinasien und Nordafrika findet man den Käfer.
In Deutschland war der  Heldbock früher weiter verbreitet, erreichte aber nur in einigen Gegenden flächendeckende Besiedlung. In vielen ehemaligen Fundorten gilt der Große Eichenbock als ausgestorben.
Die Art bevorzugt in der Sonne stehende, kranke oder absterbende Stieleichen, Traubeneichen und Buchen und Ulmen.

Überwinterung:

Die Larven des Eichenbocks verpuppen sich über den Winter.

Vermehrung:

Das Weibchen legt ihre Eier unter die Rinde gelegt, wo sie sich die Larven nach dem Schlüpfen über die Jahre bis in Kernholz bohren. Nach 3- 5 Jahren verpuppen sich die Larven im Spätsommer. In diesem Zustand überwintern sie und schlüpfen im Frühjahr.

Schutzstatus:

FFH- Anhang II und IV; Rote Liste Deutschland: (1) vom Aussterben bedroht; RL M-V (1) vom Aussterben bedroht
Intensive Landwirtschaft verhindert die Entwicklung geeigneter Brutbäume. Auch die Fällung von alten Eichenbäumen zur Verkehrssicherung hat zu einem Mangel an potenziellen Brutbäumen geführt. Zudem wurde der Große Eichenbock in der Forstwirtschaft früher als Schädling angesehen und bekämpft. Die Art hat nur wenige Nachkommen und ist daher besonders Anfällig für Beeinträchtigungen und Veränderungen ihres Lebensraumes.
Der Große Eichenbock ist in Deutschland und in Mecklenburg Vorpommern vom Aussterben bedroht und steht unter strengem Schutz.

Monitoring:

Die Kartierung des Eichenbocks erfolgt nach der Flugzeit ab September bis April.  Dabei werden die besiedelten Brutbäume rund um den Raum um Pritzier erfasst. Im unbelaubtem Zustand, lassen sich Schlupflöcher kontrollieren. Die diesjährigen Schlupflöcher können durch eine hellere Färbung und das vorhanden sein von Fraßspähnen deutlich von älteren Schlupflöchern unterschieden werden.
Aussagen zur Größe der Eichenbock- Population sind wegen natürlicher Bestandsschwankungen nur über mehrere Jahre möglich.

Ein durch einen Heldbock und weitere Käferarten besiedelte Eiche bei Pritzier © R. Colell
Der Heldbock liebt sonnenbeschienene Eichen und ist wärmeliebend. Er besiedelt lebende Eichen und bietet Lebensraum für ...
Der Heldbock liebt sonnenbeschienene Eichen und ist wärmeliebend. Er besiedelt lebende Eichen und bietet Lebensraum für weitere Käferarten, die ausschließlich auf abgestorbenes Holz angewiesen sind.
Monitoring des Heldbocks mit Laptop in der Natur im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V. © F. Nessler
Der natürliche Lebensraum des Heldbockes sind lichte Wälder mit alten besonnten Eichen. Im UNESCO-Biosphärenreservat ...
Der natürliche Lebensraum des Heldbockes sind lichte Wälder mit alten besonnten Eichen. Im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V kommt der kleine "Held" rund um die Ortschaften Schwechow und Pritzier vor.
Nahaufnahme des großen und schwarz gefärbten Heldbocks auf einer Baumrinde im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern. © M. Hippke
Der Große Eichenbock, auch Heldbock, oder Riesenbock genannt, ist ein in Deutschland vom Aussterben bedrohter Käfer aus ...
Der Große Eichenbock, auch Heldbock, oder Riesenbock genannt, ist ein in Deutschland vom Aussterben bedrohter Käfer aus der Familie der Bockkäfer, Unterfamilie Cerambycinae. Er gehört zu den größten Käfern Europas und ist auch im Biosphärenreservat an seinen markanten Fraßspuren an Bäumen zu erkennen.
Ein Heldbock und seine Fraßspuren an einer Baumrinde im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern.. © R. Colell
Beim Frühjahres- Monitoring werden frische Fraßspuren kontrolliert, im Sommer die helleren Schlupflöcher.
Beim Frühjahres- Monitoring werden frische Fraßspuren kontrolliert, im Sommer die helleren Schlupflöcher.
Fraßspuren von den Larven des Großen Eichenbocks an einer Eiche in Pritzier. © R. Colell
Der Große Eichenbock legt seine Eier nur an der Rinde von alten und meist geschwächten Eichen ab. Die Larven fressen ...
Der Große Eichenbock legt seine Eier nur an der Rinde von alten und meist geschwächten Eichen ab. Die Larven fressen sich zur Überwinterung durch die Rinde. Diese Spuren sind gut an den daumengroßen und ovalen Schlupflöchern zu erkennen.
Ein vergleichsweise frisch gebohrtes Loch vom Heldbock. © R. Colell
Das Vorkommen des Käfers wird auch anhand frischer Schlupflöcher (dunkle Farbe des Bohrmehls) bestimmt.
Das Vorkommen des Käfers wird auch anhand frischer Schlupflöcher (dunkle Farbe des Bohrmehls) bestimmt.
Flügeldecken des Heldbocks deuten auf seine Anwesenheit an Eichen hin. © R. Colell
Auch Käferreste / Flügeldecken sind ein Nachweis oder sicheres Zeichen das Tiere im Baum leben.
Auch Käferreste / Flügeldecken sind ein Nachweis oder sicheres Zeichen das Tiere im Baum leben.
Ein Eichenstamm aus dem roter Mulm heraus läuft. Das deutet auf die Anwesenheit des Heldbocks und weitere Käferarten hin. © R. Colell
Ein Kennzeichen für den starken Befall einer Eiche ist der Mulm am Fusse des Stammes. Viele weitere Insektenarten lieben ...
Ein Kennzeichen für den starken Befall einer Eiche ist der Mulm am Fusse des Stammes. Viele weitere Insektenarten lieben die mit Mulm gefüllten Höhlen.