Nationales Naturerbe Lübtheener Heide
„Das Nationale Naturerbe ist eine herausragende Initiative des Bundes. Rund 156.000 ha wertvoller Naturflächen im Eigentum des Bundes wurden nicht privatisiert, sondern in die Hände des Naturschutzes gegeben. Hierzu zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, wie die Lübtheener Heide, ebenso wie Flächen entlang der innerdeutschen Grenze, dem Grünen Band, aber auch Treuhandflächen aus dem DDR-Volksvermögen und stillgelegte DDR-Braunkohletagebaue. Viele Gebiete haben sich über Jahrzehnte hinweg trotz ihrer in Teilen sehr intensiven Nutzung zu einzigartigen Naturräumen entwickelt – als Refugien für viele seltene Tier- und Pflanzenarten.“
Panzer, Truppenübungen und Feuer haben hier eine einzigartige Landschaft geschaffen: 1.400 ha offene Binnenwanderdünen und große Heideflächen. Lebensraum für spezialisierte Tiere und Pflanzen, wie Sandlaufkäfer oder Brachpieper. Der gesamte Übungsplatz war deutlich größer, die offene Schießbahn ist von Wald umgeben. Menschen waren auf der über 6.600 ha großen Fläche unerwünscht: So wurde 1961 der in der Mitte des Areals liegende Ort Quast zwangsausgesiedelt. Der ab 1954 ausgebaute Truppenübungsplatz war frei von Siedlungen und Wegen. Störungsfrei, bis auf den Übungsbetrieb: ein Rückzugsort z. B. für Rotwild und seit 2007 Heimat für den ersten Wolf der Region.
Nach dem Ende der militärischen Nutzung im Jahr 2013 blieb die Fläche im Eigentum des Bundes. Seit 2017 ist sie Teil des Nationalen Naturerbes (NNE) und wird von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Sparte Bundesforst und dem Bundesamt für Naturschutz betreut.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Nationalen Naturerbe im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V.
Wege und Verhaltensregeln auf den Flächen des Nationalen Naturerbes
Seit dem 1. April 2021 können einige Wege im Gebiet des "Nationalen Naturerbes Lübtheener Heide", dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen, von Fußgängern und Radfahrern begangen bzw. befahren werden.
Zur besseren Orientierung sind von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und dem Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe an den meisten Zugängen und auch im Gebiet Informationstafeln aufgestellt.
Seit 2015 ist die Lübtheener Heide Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern und seit 2017 Teil des Nationalen Naturerbes (NNE). Große Teile der Lübtheener Heide sind hier als Kernzone (1.440 ha) und als Pflegezone (3.642 ha) des Biosphärenreservates ausgewiesen und stehen unter besonderem Schutz.
In der Kernzone steht die Entwicklung der Natur ohne den Einfluss des Menschen im Vordergrund, hier entsteht Wildnis.
Die Pflegezone schützt besonders wertvolle Bereiche der Kulturlandschaft mit ihren einzigartigen Tier- und Pflanzenarten, die durch schonende Landnutzung erhalten bzw. entwickelt werden sollen.
In diesen sensiblen Bereichen gelten besondere Verhaltensregeln.
Heideweg, Quaster Rundweg und Dünenweg - drei ausgeschilderte Wanderrouten
Heideweg (Rundweg, Länge ca. 8 km) | Start: Parkplatz Waldbad Probst Jesar
Der Wanderweg ist geprägt durch offene Heideflächen mit Silbergrasfluren und Kiefern. Während einer Pause an der überdachten Sitzgruppe und der Infotafel können Sie sich an dem Blick in die scheinbar endlose Heidelandschaft erfreuen. Besonders empfehlenswert ist die Zeit im Spätsommer, wenn die Besenheide in voller Pracht blüht.
Quaster Rundweg (Länge ca. 6,5 km) | Start: Alt Jabel, Parkplatz am Ende der „Straße des Aufbaus“
In nördlicher Richtung führt der Rundweg bis zum ehemaligen Dorf Quast, welches umgeben ist von einer offenen, artenreichen Graslandschaft. Ein Gedenkstein und eine Infotafel weisen auf die historischen als auch landschaftlichen Besonderheiten hin. Unterwegs treffen Sie auf verschiedene Waldbilder, hauptsächlich geprägt von Kiefern, aber auch von Buchen, Eiche und Fichten.
Dünenweg (Hin- und Rückweg ca. 7,5 km) | Start: Parkplatz Ortsmitte Ramm
Von Ramm, einem Ortsteil der Gemeinde Belsch, wandern Sie zum Platzrandweg und folgen der Ausschilderung in Richtung Loosen bis zum Wegweiser „Teehaus 1 km“. Über einen breiten Waldweg durch einen Kiefernforst gelangen Sie zum Teehaus am Rande der weiten Heide- und Dünenlandschaft. Von der Sitzgruppe aus genießen Sie einen einzigartigen Blick auf die imposante Binnendüne - übrigens eine der größten noch wandernden Binnendünen in Deutschland.