Das Nationale Naturerbe (NNE) ist eine Initiative des Bundes. Rund 156.000 ha wertvoller Naturflächen im Eigentum des Bundes wurden nicht privatisiert, sondern in die Hände des Naturschutzes gegeben. Hierzu zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der innerdeutschen Grenze ("Grünes Band") und Treuhandflächen aus dem DDR-Volksvermögen.
Viele dieser Gebiete haben sich auf Grund der eingeschränkten Nutzung, z.B. auf Truppenübungsplätzen oder im ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen, über Jahrzehnte hinweg zu einzigartigen Naturräumen entwickelt – als Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Die Flächen des Nationalen Naturerbes konzentrieren sich innerhalb des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe M-V auf folgende Gebiete:
Binnendünen bei Klein Schmölen/Löcknitztal-Altlauf
Das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe entwickelt und betreut in den Gebieten Elbhang Vierwald zwischen Boizenburg und Horst 114,7 ha und Polderflächen bei Rüterberg 19,3 ha NNE-Flächen, die an das Land Mecklenburg-Vorpommern übertragen wurden. Die Flächen des Nationalen Naturerbes sollen für nachfolgende Generationen als Orte der biologischen Vielfalt erhalten und entwickelt werden.
Bei der Naturschutzarbeit auf NNE-Flächen stehen deshalb folgende Ziele im Vordergrund:
die Erhaltung und Entwicklung von Naturwäldern,
die Erhaltung und Entwicklung sowie die Pflege und Nutzung wertvoller, geschützter Feuchtgrünländer oder offener Auenwiesenflächen,
die Erhaltung und Entwicklung von Weidelandschaften mit aktuell bzw. potentiell hoher Naturschutzfunktion,
die Erhaltung und Entwicklung von naturnahen Ufer-, Auen- und Gewässerbereichen,
die Erhaltung und Entwicklung von flächenhaft ausgrenzbaren Kleinstrukturen wie z.B. Hecken, Baumreihen, Säume, Obstwiesen, Sand- und Kiesgruben.
Buchenwald an der Geestkante zur Elbe im Elbhang Vierwald. Zwischen Boizenburg und Horst ist der Elbhang Vierwald auf ca. 4 km Länge ungedeicht und stellt eine natürliche Begrenzung des Überschwemmungsgebietes dar.
Die schmalen Weichholzauenbereiche mit knorrigen Weiden unterliegen dem Hochwassergeschehen der Elbe. Ziel für die Weichholzaue ist hier die Erhaltung und Sicherung einer ungelenkten, naturnahen Dynamik.
In den Kiefernbeständen, die aus nur einer Altersklasse bestehen, wurden erste Umwandlungsmaßnahmen mit dem Ziel eines Laub-Mischwaldes vorgenommen. Zur Förderung und Freistellung vorhandener Laubbäume und um den Anflug von Laubbaumarten als Startpotential zur Entwicklung eines naturnahen Laubmischwaldes zu ermöglichen, werden ein- bis zweimalige Auflichtung vorgenommen.
An der Bundesstraße B5 und dem begleitenden Radweg mussten Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Dazu wurde der Kiefernstreifen stark aufgelichtet, da er ein erhebliches Verkehrssicherungsproblem darstellte. Ziel ist hier die Entwicklung eines naturnahen, stabilen Waldrandes, um Maßnahmen der Verkehrssicherungspflicht langfristig auf ein Minimum zu reduzieren.