Frisch geschlüpft - und gut getarnt...
"Das eine Junge hatte noch ein ganz nasses Gefieder, die anderen beiden waren schon trocken. Das war für mich eine Premiere, so frisch geschlüpfte Kiebitzjunge beim Monitoring zu erleben", berichtet RangerinRenate Colell begeistert.
Obwohl Feuchtwiesen und Weiden bevorzugte Lebensräume dieser Wiesenbrüter in der Flusslandschaft der Elbe sind, haben die Bestäbde dieser drei Arten in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Problematisch ist vor allem, dass sie immer häufiger zur Nestsuche auf Äcker ausweichen – und auf diesen intensiv genutzten Standorten haben ihre Bruten eine viel geringe Überlebenschance.
Dieser Problematik tritt der Förderverein Biosphäre Elbe MV e.V. mit dem Projekt zum Wiesenbrüterschutz entgegen: In Kooperation mit dem Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe und einigen Landwirten konnten bereits im vergangenem Jahr einige Kiebitzbruten sowie eine Brutstätte des seltenen Austernfischers von den Rangern frühzeitig geortet und markiert werden. Zum Schutz dieser selten gewordenen Bodenbrüter haben sie einen etwa 10 Meter langen Abschnitt vor und hinter dem Nest markiert, so dass der Landwirt mit seinem Trecker das bestens getarnte Gelege beidseitig umfahren kann. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Vogelpaare ihre Bruten erfolgreich zu Ende bringen können. Die engagierten Landwirte erhalten für den Mehraufwand und mögliche Ertragsausfälle eine finanzielle Honorierung durch den Förderverein Biosphäre Elbe MV e.V..
Katharina Possitt, Projektkoordinatorin und Geschäftsfüherin beim Förderverein, ist schon auf die Brutergebnisse diesen Jahres gespannt. Bei Interesse an diesem Projekt können Landwirte sich gerne an den Förderverein wenden (Tel. 038847 440335).