Auf der Binnendüne Klein Schmölen wird geplaggt
Zunehmender Eintrag von Nährstoffen in den mageren Dünenboden durch Stickstoffoxide aus der Luft hat dazu geführt, dass sich Allerweltsarten wie Drahtschmiele, Land-Reitgras, Glatt- und Strandhafer immer weiter ausbreiten konnten. „Relativ neu, aber ebenfalls problematisch, ist das gebietsfremde Kaktusmoos (Campylopus introflexus), da es die standorttypischen Flechten und Pionierpflanzen der Elbtaldünen zurückdrängt“, begründet Projekt-verantwortliche Antje Middelschulte vom Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe die aktuellen Pflegemaßnahmen.
Bereits vor vier Jahren wurden erste Maßnahmen zum Zurückdrängen des Kaktusmooses auf der Binnendüne erprobt. „Dort hatten sich teilweise dichte Moosbestände gebildet, welche die standort- und lebensraumtyischen Pflanzen, Moose und Flechten verdrängten“, blickt Middelschulte zurück. Bisher liegen nur wenige Erfahrungen zum Umgang mit dieser Moosart vor. „Für Bereiche, die stark mit Kaktusmoos bewachsen sind, scheint es aus heutige Sicht am sinnvollsten zu sein, die Moosauflage per Hand oder mit Minibagger vollständig abzutragen, um dadurch Ansiedlungs-flächen für die typischen Pionierarten der Kalkreichen Trockenrasen und Sand-Silberrasen zu schaffen“.
Das anfallende Bodenmaterial wird aus dem geschützten Gebiet abtransportiert.
Bis zum Projektabschluss im März 2025 erfolgen weitere Pflegemaßnahmen, wie z. B. in Form einer jährlichen Beweidung mit Schafen.
Das Projekt wird von der EU durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) gefördert. Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie beim Biosphärenreservatsamt: Tel. 0385 58863100.