Wiederansiedlung der Sand-Silberscharte auf der Binnendüne Klein Schmölen
Die Binnendüne Klein Schmölen ist Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“. Nur hier auf den Binnendünen kommt in sehr kleinen Beständen die in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedrohte Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides) vor. Die purpurrot blühende Pflanze ist mit ihren bis zu 2,5 m tiefen Wurzeln ideal an extreme Trockenheit angepasst.
Das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe startete im November 2018 ein Projekt zur Stärkung des Vorkommens dieser gefährdeten Pflanzenart. Auf drei Dünenflächen von jeweils ca. 1.200 bis 1.500 m² wurde zunächst eine 20 bis 30 cm starke Schicht des Oberbodens abgetragen, um nährstoffarme Standorte zu schaffen. In mehreren Pflanzaktionen wurden dann in den Jahren 2019 und 2020 speziell für dieses Projekt vorgezogene Keimlinge nach einem genauen Pflanzplan auf der Düne eingepflanzt. Dabei wurden verschiedene Pflanzmethoden angewandt, um die optimale Vermehrungsmethode für die Sand-Silberscharte herauszufinden. Abschließend wurden die Flächen mit einem Wildschutzzaun umschlossen, um für die Jungpflanzen sichere Startbedingungen zu schaffen.
Durch dieses Projekt soll die Population soweit gestärkt werden, dass sie sich zukünftig selbstständig erhalten und verbreiten kann. Um den Erfolg des Projektes zu dokumentieren und gegebenenfalls das Vorgehen anzupassen, findet zweimal pro Jahr ein wissenschaftliches Monitoring statt. Dafür wurden 2020 zwölf Dauerbeobachtungsflächen eingerichtet und vegetationskundlich erfasst. Das Projekt wurde aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes M-V finanziert.
Blick auf die Binnendüne in Klein Schmölen. Auf der Düne wächst in kleinen Beständen die Sand-Silberscharte, eine in M-V vom Aussterben bedrohte Pflanze.
Blühende Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides). Ihre Wurzeln wachsen bis in 2,5 m Tiefe. Dadurch ist die Pflanze hervorragend an extrem trockene Standorte angepasst.
