Wanderausstellung „Wilder Wald am großen Fluss“ auf der Festung Dömitz

Die neue Ausstellung im Informationszentrum des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe M-V auf der Festung Dömitz widmet sich der Schönheit und dem Nutzen unserer Hartholz-Auenwälder.

Laura Jürgens von der Loki Schmidt Stiftung führt die ersten Besucher bei einem „Waldspaziergang“ durch die neue Ausstellung. © D. Foitlänger
Laura Jürgens (r.) von der Loki Schmidt Stiftung führt die ersten Besucher bei einem „Waldspaziergang“ durch die Ausstellung.

Zum Saisonbeginn wurde die Sonderausstellung der Loki Schmidt Stiftung im ZEUGHAUS, dem Informationszentrum des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe M-V auf der Festung Dömitz eröffnet. Die interaktiv gestaltete Ausstellung präsentiert den einzigartigen und doch fast verschwundenen Wald zwischen Land und Wasser, den Hartholz-Auenwald.
 

Naturnahe Hartholz-Auenwälder zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. In ihnen wohnt eine Vielzahl seltener und äußerst anpassungsstarker Pflanzen und Tiere, wie z.B. der Große Eichenbock, Mittelspecht und der Schwarzstorch. Aber auch für den Menschen hat der Hartholz-Auenwald eine wichtige Bedeutung. So trägt er beispielsweise zum Klimaschutz bei, indem seine Böden und Vegetation große Mengen Kohlenstoff aufnehmen. Zudem bietet er den Menschen einen mitunter urwaldähnlichen Ort zum Erleben und Erholen. Trotz seiner hohen Bedeutung ist dieser Lebensraum in Mitteleuropa bedroht. In Deutschland ist nur noch 1% von ihm übriggeblieben. „Die wechselnden Wasserstände der Elbe prägen und strukturieren die Landschaft entlang des Flusses. Ihnen verdanken wir auch die Entstehung eigentümlicher und überaus artenreicher Hartholz-Auenwälder. Allerdings finden sich diese Refugien der Artenvielfalt auch an der Elbe nur noch an wenigen Stellen - ein Grund mehr diesen besonderen Lebensraum in den Mittelpunkt zu stellen und die Ausstellung im Informationszentrum zu präsentieren“, freut sich Dr. Martin Kubiak vom Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe anlässlich der Eröffnung.
 

Die ersten Besucher „spazierten“ mit Laura Jürgens und Dr. Kristin Ludewig von der Loki Schmidt Stiftung durch die szenografische Ausstellung mit ihren interaktiven Wissensbäumen, Dioramen und verschiedenen Einblicken in die Lebensräume der Flussaue. Neben zwei kleinen Monitoren mit sowohl historischen als auch aktuellen Aufnahmen über Hochwasserereignisse in der Region lässt sich dank eines großen Monitors nicht nur das Flöten des Pirols und ein charakteristisches Laubfroschkonzert erleben.
 

Die Wanderausstellung „Wilder Wald am großen Fluss“, die die Loki Schmidt Stiftung im Rahmen des abgeschlossenen Elbauen-Projektes MediAN entwickelte, wird bis Ende August 2024 im ZEUGHAUS auf der Festung Dömitz zu sehen sein und präsentiert nun die Ergebnisse aus Forschung und Praxis. Das Projekt MediAN war ein Forschungs- und Umsetzungsverbund, zu dem namhafte Einrichtungen wie die Universität Hamburg (Angewandte Pflanzenökologie und Bodenkunde), das Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig sowie die Technische Universität in Berlin sowie das BUND Auenzentrum Burg Lenzen angehörten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA) sowie durch weitere Fördermittelgeber gefördert wurde.


Zur Loki Schmidt Stiftung:

Die Loki Schmidt Stiftung kauft, gestaltet und pflegt seit über 40 Jahren Grundstücke für den Naturschutz, damit selten gewordene Pflanzen und auch Tiere dort überleben können. Viele praktische Projekte zum Schutz der Natur in Hamburg und ganz Deutschland haben die Stiftung bekannt gemacht. Mit der Aktion „Blume des Jahres“ rückt die Loki Schmidt Stiftung seit 1980 in jedem Jahr einen selten gewordenen Lebensraum in den Fokus und gibt der Natur damit eine Stimme.

Dr. Kristin Ludewig (li.) und Laura Jürgens von der Loki Schmidt Stiftung eröffneten die neue Sonderausstellung. © D. Foitlänger
Dr. Kristin Ludewig (li.) und Laura Jürgens von der Loki Schmidt Stiftung eröffneten die neue Sonderausstellung.
Dr. Kristin Ludewig (li.) und Laura Jürgens von der Loki Schmidt Stiftung eröffneten die neue Sonderausstellung.
Naturnahe Hartholz-Auenwälder zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. © D. Foitlänger
Naturnahe Hartholz-Auenwälder zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas.
Naturnahe Hartholz-Auenwälder zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas.
Die ersten Besucher in der neuen interaktiven Ausstellung. © D. Foitlänger
Die ersten Besucher in der neuen interaktiven Ausstellung.
Die ersten Besucher in der neuen interaktiven Ausstellung.