Ranger als Mittler zwischen Mensch und Natur - am 31. Juli ist World-Ranger-Day

Einmal im Monat berichtet Ranger Mario Axel in der Reihe "Naturnah" der Schweriner Volkszeitung über Interessantes, Besonderes und Aktuelles in den UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee und Flusslandschaft Elbe M-V. Was es mit dem World-Ranger-Tag auf sich hat erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

© Arnold Morascher
Bildungsarbeit ist wichtiger Bestandteil der Arbeit eines Rangers. In den Biosphärenreservaten an Elbe und Schaalsee gibt es Junior Ranger. Die naturbegeisterten Kinder und Jugendlichen entdecken gemeinsam mit den Rangern des Biosphärenreservatsamtes die Natur und werden für die Belange des Natur- und Umweltschutzes sensibilisiert.

Häufig werde ich gefragt, wie man eigentlich Ranger wird. Bei mir war es der Weg über die Ausbildung zum Forstwirt und Forstwirtschaftsmeister. Schon als Kind war ich am liebsten draußen in der Natur und wusste sehr früh, dass ich meinen Arbeitstag später mal nicht im Büro verbringen wollte.

Die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen kommen aus „Grünen Berufen“, hauptsächlich aus der Forst. Um als Ranger arbeiten zu können, braucht man außerdem noch die Qualifikation zum „Geprüften Natur- und Landschaftspfleger“. Ranger gibt es in den allermeisten Schutzgebieten dieser Welt. Sie sind sozusagen die Mittler zwischen Mensch und Natur. Ein Schwerpunkt der Rangerarbeit liegt in der Bildung, wir sind häufig mit Schulklassen und Besuchergruppen unterwegs. In den Biosphärenreservaten an Elbe und Schaalsee gibt es z.B. Biosphärenschulen und Biosphärenkindergärten, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Ranger nehmen aber auch hoheitliche Aufgaben wahr und achten auf die Einhaltung von Gesetzen im Rahmen des Naturschutzes. Wir können auch Verwarngelder aussprechen, setzen aber lieber auf das Gespräch. Natürlich können solche Gespräche auch mal unangenehm werden; als gefährlich habe ich meine Arbeit jedoch noch nie empfunden. Die meisten Menschen sind bereit, Rücksicht auf die Natur zu nehmen. Das sieht an manchen Orten dieser Welt ganz anders aus. Wo Armut und Hunger herrschen oder Profitgier über allem steht, kann Naturschutz auch lebensgefährlich werden. Allein in den letzten zehn Jahren wurden mehr als 1000 Ranger weltweit bei der Erfüllung ihrer Aufgaben getötet. Die Angehörigen stehen dann häufig vor dem Nichts.
 

Zum World-Ranger-Day am 31. Juli  gedenken wir weltweit der Ranger, die in ihrem Dienst verletzt oder getötet wurden. Gerade die Ranger in Krisengebieten verdienen unsere Wertschätzung und Solidarität. Die Stiftung The Thin Green Line Foundation unterstützt die Bedürfnisse der Ranger, ihrer Familien und ihrer Gemeinden, fördert Projekte vor Ort und trägt so zum weltweiten Arten- und Naturschutz bei. Das Engagement von The Thin Green Line Foundation basiert auf Spenden. Neben Ausbildung und Ausrüstung von Rangern in ärmeren Ländern wird von den Spenden auch eine Unterstützung für die Hinterbliebenen getöteter Ranger finanziert.

Text: Mario Axel, Elke Dornblut

Ranger*innen in den Nationalen Naturlandschaften - Im Einsatz für Diversität und Vielfalt