Neues Vernetzungsprojekt „Kulturregion Elbe“

Im Vernetzungsprojekt „Kulturregion Elbe“ ist die Elbe das verbindende Element für lebendige Kultur im ländlichen Raum, neue Kulturformate und mehr Austausch. Das UNESCO-Biosphärenreservat ist mit seinem Informationszentrum auf der Festung Dömitz und der Freiluftausstellung EinFlussReich in Boizenburg dabei. Auch einer der Partner des Biosphärenreservates, das Kino Boizenburg, ist mit seinem Kulturschiff MINNA mit „an Bord“.

Luftbild der Festung Dömitz mit dem Besucherinformationszentrum des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe M-V. © M. Möller
Luftbild der Festung Dömitz mit dem Besucherinformationszentrum des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe M-V.

Das neue Netzwerk „Kulturregion Elbe“ bringt erstmals die engagierten Kulturschaffenden, Kulturvereine, Veranstaltungsorte und Tourismuspartner beiderseits entlang der gesamten Elbe in Deutschland zusammen. Es soll lebendige Plattform für Austausch, Wissen und Vermarktung werden. Träger des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanziell geförderten zweijährigen Vorhabens ist der 2016 gegründete Verein Kulturregion Elbe e.V. Die Projektidee für die „Kulturregion Elbe“ entstand im Bundestag in der ARGE „Elbe“. Der Verein hat ein Kuratorium, in dem sieben Bundestagsabgeordnete vertreten sind.

Eine Analyse der Kulturanbieter entlang der Elbe hat gezeigt, wie kleinteilig die Kulturangebote rechts und links der Elbe im ländlichen Raum sind. Die Ausstattung mit finanziellen und personellen Ressourcen ist oft gering, häufig gibt es keine festen Strukturen, viel wird im Ehrenamt gestemmt. Aber es gibt auch eine gute Basis: besondere Kulturformate, die sich über die Jahre fest etabliert haben und lokale oder auch landkreisweite Netzwerke, die schon gut funktionieren und beispielgebend sind. Was deutlich wurde: die Elbe als verbindendes Element wird aktuell nicht genutzt und eine Vernetzung über Landkreisgrenzen oder auch auf beiden Flussseiten findet nur selten statt. Deshalb wird es darauf ankommen, Vernetzungsangebote für den gesamten Flussverlauf vom Elbsandsteingebirge bis Cuxhaven zu schaffen, aber vor allem auch den Austausch in den Teilräumen und Elbanrainerkreisen zu organisieren und auszubauen. Jeder Partner soll seine Kontakte nutzen, um das Netzwerk bekannt zu machen. Über das Projekt soll zusätzlich auch die Vernetzung mit dem Tourismus und dem länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe ausgebaut werden.
Mit digitalen Veranstaltungsformaten und dem vorgezogenen Start der Projektwebsite

www.kulturregion-elbe.de hat das Projekt „Kulturregion Elbe“ sehr schnell auf die Corona-Situation reagiert. Im Rahmen einer digitalen Auftakttagung Ende 2020 und acht „Mikro-Konferenzen“ Anfang 2021 wurden mit Akteuren aus Kultur, Tourismus, Natur, Verwaltung zunächst die Grundlagen und Inhalte des Netzwerkes erarbeitet. Aktuell fanden im Juni 2021 weitere regionale Workshops statt, in denen gemeinsam kreative Ideen für neue Veranstaltungsformate entwickelt werden. Denkbar sind beispielsweise kleine und größere Kulturevents, die künftig zeitgleich an mehreren Orten an Elbe stattfinden. Sie erfordern viel Vorbereitung der Akteure vor Ort, Vermarktung und finanzielle Absicherung – können aber auch eine besondere Strahlkraft für alle Elbanrainer entwickeln.Die Partner im Bereich Kultur, so die Ergebnisse der ersten Workshops, wollen vor allem voneinander lernen, sich gegenseitig unterstützen und weiterempfehlen. Darin soll auch der besondere Nutzen dieser Partnerschaft liegen. Dazu wurde in kürzester Zeit die Projektwebsite www.kulturregion-elbe.de mit Informationen zum Projekt, Dokumentationen der Veranstaltungen, Presseinformationen, aber auch eine Anbieterplattform und Kulturbörse entwickelt und Ende 2020 freigeschaltet. Dort können sich die Netzwerkpartner mit ihren Angeboten registrieren, ihre Profile selbst einpflegen und Bilder hochladen, z.B. das Informationszentrum des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe M-V  auf der Festung Dömitz, die Freiluftausstellung EinFlussReich in Boizenburg und das Kulturschiff MINNA. Die so entstandene Plattform wird nun schrittweise weiter ergänzt, als nächstes um eine Wissensdatenbank (z. B. mit Informationen zu aktuellen und neuen Förderprogrammen im Bereich Kultur in den jeweiligen Bundesländern und Landkreisen) und eine Ideenbörse für das Kulturmarketing. Sie soll aber auch von den Geschichten und Neuigkeiten der Kulturpartner leben.Die Teilnahme an den Netzwerk-Aktivitäten im laufenden Förderprojekt ist für Kommunen und Kulturakteure und -initiativen kostenfrei. Der Verein Kulturregion Elbe e. V. freut sich jedoch über neue Mitglieder, um mittelfristig seine Arbeit für die Kulturakteure entlang der Elbe weiter ausbauen zu können.


Weitere Informationen zum Projekt „Kulturregion Elbe“ erhalten Sie hier: www.kulturregion-elbe.de