Neuer Wald an der Schaale
Am 23. Januar fiel der Startschuss für die sogenannte Waldbegründungsmaßnahme auf 2,4 ha an der Schaaleniederung bei Blücher im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V. Erstmals vom Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe initiiert, pflanzten Rangerinnen und Ranger, standortgerechte heimische Gehölze, wie z.B. Traubeneiche, Stieleiche und Winterlinde sowie Feldahorn, Schwarzerle und Hainbuche, aber auch zahlreiche Sträucher, wie z.B. Weißdorn, Schlehe und Hundsrose.
Die landeseigene, ehemalige Ackerfläche zwischen Gülze und Blücher wurde mit Bedacht gewählt, denn sie grenzt unmittelbar an das geschützte Gebiet gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) "Schaaletal mit Zuflüssen und nahegelegenen Wäldern und Mooren". „Hier gibt es besondere Lebensraumtypen wie Fließgewässer mit Unterwasservegetation und Brenndolden-Auenwiesen. Wir haben europaweit die Verpflichtung, diesen Erhaltungszustand für zukünftige Generationen zu sichern und zu verbessern“, so Projektverantwortlicher Dirk Steyer vom Biosphärenreservatsamt. "Man kann den neuen Wald auch mit einem überdimensionierten Gewässerrandstreifen vergleichen, der dafür sorgen wird, dass weniger Nährstoffeinträge aus der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzfläche in die naturnahe Flussniederung eingetragen werden“.
„Zumindest zukünftig“, gibt Rangerin Simone Schneider zu bedenken: „Wir pflanzen hier zwar über 1.600 Gehölze, die sind aber erst zwischen 50 und 150 cm hoch“. Außerdem wird nicht die gesamte mit einem Wildschutzzaun eingezäunte Fläche bepflanzt, sondern nur zwei künftige Waldrandstreifen und fünf knapp 30 m messende Pflanznester als Initialpflanzung. „In den nächsten Jahren wird man dann die beginnende natürliche Waldentwicklung erkennen können“.
Die Waldmehrung im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe fördert nicht nur die Minimierung von Nährstoffeinträgen in Gewässer, sondern unterstützt das Aufforstungsprogramm des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Es ist somit auch ein Beitrag für den Klimaschutz.
Hintergrundinformationen:
- Waldanteil Deutschland (32%), M-V (24%), Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V (33 %)
- Das Schaaleeinzugsgebiet besitzt eine Flächengröße von ca. 680 km², davon liegen 611 km² in M-V.
- Der Rückbau der Einzäunung wird nach frühestens acht bis zehn Jahren stattfinden. Die angepflanzten Gehölze werden fünf Jahre gepflegt. Die Waldentwicklung wird dauerhaft kontrolliert. Die Waldfläche selbst unterliegt der Nullnutzung.