Neuer Wald an der Schaale

Für den Gewässer- und Klimaschutz entsteht im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V auf 2,4 ha neuer Laubwald.

Einer der zukünftigen Waldrandstreifen entsteht: Die Ranger Renate Colell, Ingo Valentin, Bernd Niebelschütz und Simone Schneider beim Pflanzen der Gehölze. © D. Foitlänger
Einer der zukünftigen Waldrandstreifen entsteht: Die Ranger Renate Colell, Ingo Valentin, Bernd Niebelschütz und Simone Schneider beim Pflanzen der Gehölze.

Am 23. Januar fiel der Startschuss für die sogenannte Waldbegründungsmaßnahme auf 2,4 ha an der Schaaleniederung bei Blücher im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V. Erstmals vom Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe initiiert, pflanzten Rangerinnen und Ranger, standortgerechte heimische Gehölze, wie z.B. Traubeneiche, Stieleiche und Winterlinde sowie Feldahorn, Schwarzerle und Hainbuche, aber auch zahlreiche Sträucher, wie z.B. Weißdorn, Schlehe und Hundsrose.
 

Die landeseigene, ehemalige Ackerfläche zwischen Gülze und Blücher wurde mit Bedacht gewählt, denn sie grenzt unmittelbar an das geschützte Gebiet gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) "Schaaletal mit Zuflüssen und nahegelegenen Wäldern und Mooren". „Hier gibt es besondere Lebensraumtypen wie Fließgewässer mit Unterwasservegetation und Brenndolden-Auenwiesen. Wir haben europaweit die Verpflichtung, diesen Erhaltungszustand für zukünftige Generationen zu sichern und zu verbessern“, so Projektverantwortlicher Dirk Steyer vom Biosphärenreservatsamt. "Man kann den neuen Wald auch mit einem überdimensionierten Gewässerrandstreifen vergleichen, der dafür sorgen wird, dass weniger Nährstoffeinträge aus der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzfläche in die naturnahe Flussniederung eingetragen werden“.

„Zumindest zukünftig“, gibt Rangerin Simone Schneider zu bedenken: „Wir pflanzen hier zwar über 1.600 Gehölze, die sind aber erst zwischen 50 und 150 cm hoch“. Außerdem wird nicht die gesamte mit einem Wildschutzzaun eingezäunte Fläche bepflanzt, sondern nur zwei künftige Waldrandstreifen und fünf knapp 30 m messende Pflanznester als Initialpflanzung. „In den nächsten Jahren wird man dann die beginnende natürliche Waldentwicklung erkennen können“.
 

Die Waldmehrung im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe fördert nicht nur die Minimierung von Nährstoffeinträgen in Gewässer, sondern unterstützt das Aufforstungsprogramm des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Es ist somit auch ein Beitrag für den Klimaschutz.


Hintergrundinformationen:

  • Waldanteil Deutschland (32%), M-V (24%), Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V (33 %)
  • Das Schaaleeinzugsgebiet besitzt eine Flächengröße von ca. 680 km², davon liegen 611 km² in M-V.
  • Der Rückbau der Einzäunung wird nach frühestens acht bis zehn Jahren stattfinden. Die angepflanzten Gehölze werden fünf Jahre gepflegt. Die Waldentwicklung wird dauerhaft kontrolliert. Die Waldfläche selbst unterliegt der Nullnutzung.
Die Schaaleniederung zwischen Gülze und Blücher im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern © D. Foitlänger
Die Schaaleniederung zwischen Gülze und Blücher
Die Schaaleniederung zwischen Gülze und Blücher
Die Schaaleniederung zwischen Gülze und Blücher im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern © D. Foitlänger
Die Schaaleniederung westlich von Blücher
Die Schaaleniederung westlich von Blücher
Ranger Marco Gerlach beim Bohren der Pflanzlöcher und Rangerin Jolanda Blumrich beim Einpflanzen. © D. Foitlänger
Ranger Marco Gerlach beim Bohren der Pflanzlöcher und Rangerin Jolanda Blumrich beim Einpflanzen.
Ranger Marco Gerlach beim Bohren der Pflanzlöcher und Rangerin Jolanda Blumrich beim Einpflanzen.
Ranger Ingo Valentin tritt die eingeplanzten Junggehölze fest. © D. Foitlänger
Ranger Ingo Valentin tritt die eingeplanzten Junggehölze fest an.
Ranger Ingo Valentin tritt die eingeplanzten Junggehölze fest an.
Ein Teil der insgesamt 16 verschiedenen Gehölz- und Straucharten. © D. Foitlänger
Ein Teil der insgesamt 16 verschiedenen Gehölz- und Straucharten.
Ein Teil der insgesamt 16 verschiedenen Gehölz- und Straucharten.
Jungpflanzen der Hainbuche mit Etikett © D. Foitlänger
Hainbuche (Carpinus betulus)
Hainbuche (Carpinus betulus)
Jungpflanzen der Sandbirke mit Etikett © D. Foitlänger
Auch die Sandbirke (Betula pendula) wird gepflanzt.
Auch die Sandbirke (Betula pendula) wird gepflanzt.
Jungpflanzen des Schwarzern Holunders mit Etikett © D. Foitlänger
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)