Biosphärenreservatsplan: Ausblick für 2040

Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung bietet das Biosphärenreservat zugleich Chancen und Herausforderungen. Mit dem Biosphärenreservatsplan wird eine Grundlage für das zukünftige Handeln und die Entwicklung der Elberegion geschaffen. Nach der digitalen Auftaktveranstaltung und der öffentlichen Online-Beteiligung im vergangenen Jahr ging der Beteiligungsprozess im Juni und September in die Workshop-Phase.

In Präsenz am 6.9.: Die „Open-Air-Workshops“ in der Freiluftausstellung EinFlussReich in Boizenburg zu den Themen „Biologische Vielfalt“ sowie „Bildung, Kultur, Identifikation und Öffentliche Hand/Verwaltung“. © D. Foitlänger
In Präsenz am 6.9.: Die „Open-Air-Workshops“ in der Freiluftausstellung EinFlussReich in Boizenburg zu den Themen „Biologische Vielfalt“ sowie „Bildung, Kultur, Identifikation und Öffentliche Hand/Verwaltung“.

„Aus der heutigen Perspektive im Jahr 2040 raten wir Euch, ...“ Mit dieser Aufforderung in die Zukunft versetzt, formulierten die Experten in den drei Workshops ihre „Zukunftsbilder“, aus denen dann ganz konkrete Handlungsschritte für die Entwicklung des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe M-V abgeleitet werden. Als Aktive eingebunden sind Land- und Forstwirtschaftsbetriebe, Bildungsträger, Unternehmen aus Tourismus und Gastronomie, Interessierte aus der Bevölkerung sowie Vertretende aus der Politik, den Verwaltungen und den für das Biosphärenreservat zuständigen Fachbehörden.

 

Vorab wurden die Herausforderungen für das zukünftige ökonomische, ökologische und soziale Handeln identifiziert. Inhaltlich geht es dabei um folgende neun Handlungsfelder:

1. Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und Jagd,

2. Klimaschutz und -anpassung sowie Wasserwirtschaft,

3. Ökosystemschutz/Landschaftshaushalt, Naturschutz und Landschaftspflege,

4. Siedlungsentwicklung und Infrastruktur

5. Wirtschaft, Tourismus und Erholung, 6. Soziales,

7. Kommunikation und Information,

8. Forschung und ökologische Umweltbeobachtung,

9. Bildung für nachhaltige Entwicklung.

 

Im Laufe des weiteren Beteiligungsprozesses gilt es sowohl die überregionalen Planungen zu berücksichtigen als auch die bereits formulierten Ziele, wie z.B. die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDG's). Diese hat die Weltgemeinschaft mit ihrer Agenda 2030 verabschiedet und an alle gerichtet, um weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und zugleich die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren.

„Diese globalen Ziele wirken erst einmal sehr komplex. Was genau meinen wir damit für das zukünftige Handeln in unserer Elberegion? Was heißt das für meine Stadt, mein Unternehmen?“, fragt Anke Hollerbach, Leiterin des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe. „Wir brauchen ein gemeinsames Bewusstsein dafür, was wir hier zwischen Boizenburg, Lübtheen und Dömitz erreichen wollen. Und wer welche Aufgaben dabei hat.“

 

Die Umsetzung des gesamten zweijährigen Prozesses und die Moderation der Workshops werden von der Agentur „mensch und region“ unterstützt. So auch der erste Workshop „Nachhaltige Regionalentwicklung“, der im Juni digital stattfand. Die Teilnehmenden wählten die Themen „Mobilität“ und „Regionale Produkte, Fairer Konsum/Produktion", um erste Maßnahmen und konkrete Schritte zu erarbeiten und die Verantwortlichkeiten festzulegen. Die Ergebnisse der Workshops sind hier veröffentlicht.

„Der Biosphärenreservatsplan ist ein Prozess, vergleichbar mit einem Fahrplan für die Zukunft - daher wird er nie fertig sein. Als nächstes wird er im Kuratorium des Biosphärenreservates vorgestellt und diskutiert“, beschreibt Anke Hollerbach den nächsten Schritt.